Johanna Küther

TK-Ernährungsstudie: Hauptsache es schmeckt!

Ein Satz, der so oder so ähnlich wohl in jedem Haushalt schon einmal gefallen ist. Welche weiteren Prioritäten es neben dem Geschmack gibt und wieso die gesunde Ernährung zwar oftmals Wunsch, aber nicht immer Wirklichkeit ist, zeigt die aktuelle TK-Ernährungsstudie.

Die TK-Ernährungsstudie 2023 zeigt: Geschmack, Gesundheit, Nachhaltigkeit, das ist den Befragten besonders wichtig, wenn es ums Essen geht. 60 Prozent der Befragten gaben ebenfalls an, dass der Preis ein wichtiger Faktor ist. Immerhin noch etwas mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Menschen in Deutschland achten auf den Zuckergehalt der eingekauften Lebensmittel. Für fast ebenso viele (51 Prozent) ist eine einfache und schnelle Zubereitung des Gekauften wesentlich.

Dabei sind auf Esstischen in Deutschland besonders häufig Brot oder Brötchen sowie frisches Obst und Gemüse zu finden. 91 beziehungsweise 88 Prozent der Befragten gaben an, diese Produkte mindestens mehrmals pro Woche zu verzehren. Bei den Frauen greifen übrigens sieben von zehn Befragten täglich zum Obst, bei den Männern liegt der Anteil mit fünf von zehn darunter. Also alles im grünen Bereich? Weit gefehlt: Mit Blick auf die verschiedenen Altersgruppen fällt die Bilanz nämlich ganz unterschiedlich aus. So isst nur etwa jede und jeder Zweite der 18-39-Jährigen täglich frisches Obst und Gemüse. 

Mit 82 Prozent sind auch Milchprodukte Dauerbrenner in Deutschlands Küchen, Kühlschränken und Mägen – bei diesen Top 3 hat sich im Vergleich zur Ernährungsstudie von 2017 nichts geändert.  

Wenn’s um die Wurst geht

Wer seinen Kaffee mittlerweile nur noch mit pflanzlichen Milchalternativen zu sich nimmt und den Kuchen dazu ausschließlich vegan verzehrt, ist damit nach wie vor deutlich in der Minderheit. Nach wie vor essen rund acht von zehn Befragten (78 Prozent) regelmäßig Fleisch. Zwar geben 17 Prozent an, möglichst wenig Fleisch zu essen, komplett auf tierische Produkte verzichtet allerdings nur ein Prozent der Befragten. Auch diejenigen, die sich ausschließlich vegetarisch ernähren und somit auf Fleisch und Fisch verzichten, machen nur zwei Prozent der Befragten aus. Der Fleischverzicht bleibt also die Ausnahme. 

Bei der Umsetzung hapert’s 

Alle wissen, was zu tun ist: Ausgewogene Ernährung, viel Obst und Gemüse, bewusst essen. Dennoch scheitern viele Befragte an der Realität. Zwar geben 88 Prozent an, mindestens einmal am Tag zuhause in Ruhe und mit Genuss zu essen, vier von zehn Menschen essen aber eben auch oftmals während sie lesen oder im Internet surfen. Dabei wandern dann auch häufig Chips, Schokolade und ähnliches in den Mund. Überhaupt klaffen Theorie und Praxis oft auseinander. Es fehlt Befragten nach eigenen Angaben an Zeit und Ruhe (43 Prozent) oder Durchhaltevermögen (37 Prozent) für gesunde Ernährung. Rund 27 Prozent beklagen die Vereinbarkeit von gesunder Ernährung und Beruf. Hier kommt der Gemeinschaftsverpflegung, also den Angeboten in Kitas, Schulen und Betriebskantinen, eine besondere Rolle zu. „Hier wird ein Großteil der Menschen erreicht, auch diejenigen, die ansonsten nicht für ausreichend gesunde Mahlzeiten sorgen können“, so auch TK-Chef Dr. Jens Baas. 

Wenn es schnell gehen soll, kann der Nutri-Score bei der Auswahl von Produkten im Supermarktregal helfen. Er wird jedoch bisher nur von 38 Prozent der Befragten zur Orientierung genutzt. Rund 60 Prozent der Befragten nutzen die farbige Lebensmittelkennzeichnung überhaupt nicht. Wer es jedoch tut, ernährt sich im Allgemeinen auch deutlich vollwertiger und gesünder. 

Ein Thema für die TK

Essen ist nicht nur Energiezufuhr, sondern beeinflusst maßgeblich unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Nicht zuletzt daher schauen wir nach 2011 und 2017 mit der Ernährungsstudie 2023 bereits zum dritten Mal auf das Essverhalten der Deutschen. Außerdem unterstützt die TK Versicherte mit dem TK-ErnährungsCoaching oder der App TK-Coach dabei, individuell und langfristig ihre Ernährungsziele zu erreichen und bezuschusst ebenfalls Ernährungskurse. Auch dort, wo möglichst viele Menschen erreicht werden können, in Kitas, Schulen, an Unis oder bei Arbeitgebern, berät die TK bei der Umsetzung von Ernährungsprojekten und fördert diese.  

Weitere Informationen

Für die bevölkerungsrepräsentative Umfrage befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Techniker Krankenkasse vom 2. bis zum 26. Mai 2023 bundesweit insgesamt 1.704 Personen ab 18 Jahren zu ihrem Ernährungs- und Trinkverhalten: Was genau kommt bei den Menschen in Deutschland auf den Tisch? Und was hält sie von gesunder Ernährung ab? Wie nachhaltig isst Deutschland eigentlich? Und was kann jede und jeder Einzelne tun, um sich langfristig gesünder zu ernähren? Die Ergebnisse sind in unserer neuen TK-Ernährungsstudie „Iss was, Deutschland!“ nachzulesen. 



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